In den nächsten Jahren wird Kanada seine Türen für eine Rekordzahl von Einwanderern öffnen, um offensiv gegen den Fachkräftemangel vorzugehen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit einem klaren Fokus auf Talente und Fähigkeiten, bietet Kanada eine Vielzahl an Möglichkeiten für Unternehmer und hochqualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland.

Die kanadische Einwanderungsbehörde (IRCC) hat dafür viele Einwanderungsprogramme überarbeitet, und kanadische Gerichte sorgten im Laufe des Jahres 2022 für die Präzision der Umsetzung. Im Folgenden sind einige wichtige Änderungen des vergangenen Jahres zusammengefasst, die bei der Immigration nach Kanada relevant sein können:

– Am 1. Januar wurde der Atlantic Immigration Pilot zu einem dauerhaften Einwanderungsprogramm. Dieses Programm bietet Kandidaten, die sich in Nova Scotia, New Brunswick, Prince Edward Island oder Neufundland und Labrador niederlassen möchten, einen vereinfachten Weg zur dauerhaften Aufenthaltserlaubnis.

– Am 7. Februar hat der kanadische Federal Court entschieden, dass humanitäre und mitfühlende Erwägungen (Humanitarian and Compassionate – “H&C”) kein Grundsatz des Grundrechts gemäß der Bill of Rights sind. Dies bestätigt die Gültigkeit des Immigration and Refugee Protection Act (“IRPA”), der es Personen verbietet, aufgrund von H&C-Gründen eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis zu beantragen, die bereits aus Gründen der Sicherheit, der Verletzung von Menschen- oder Völkerrechten oder der organisierten Kriminalität nicht einwandern dürfen.

– Am 14. Februar gab der kanadische Minister für Einwanderung, Flüchtlinge und Staatsbürgerschaft ehrgeizige Einwanderungsziele Kanadas bekannt. Das Land beabsichtigt, die Zahl der ankommenden Einwanderer schrittweise von 431.645 für das Jahr 2022 auf 500.000 im Jahr 2025 zu erhöhen, wobei der Schwerpunkt auf wirtschaftlichen Einwanderungsprogrammen für ausländische Investoren liegt.

– Am 16. März wurde das Konzept der medizinischen Unzulässigkeit (“medical inadmissibility”) überarbeitet. Personen, die an einer Krankheit leiden, bei der die zu erwartenden Kosten eine übermäßige Nachfrage (“excessive demand”) nach dem kanadischen Gesundheitssystem verursachen würden, wird die Einreise oder der Aufenthalt in Kanada verweigert. Allerdings wurde der Schwellenwert für dieses Kriterium verdreifacht. Für das Jahr 2022 mussten die zu erwartenden Kosten CAD-$ 120.285 über 5 Jahre übersteigen, um als “excessive demand” zu gelten.

– Am 4. Juli wurde das Super Visa Program for Parents and Grandparents erweitert. Dieses Programm ermöglicht Eltern und Großeltern kanadischer Staatsbürger oder Personen mit dauerhafter Aufenthaltserlaubnis, ihre Kinder bzw. Enkel in Kanada zu besuchen. Visuminhaber können fortan bis zu 5 Jahre am Stück in Kanada bleiben. Nach Ablauf dieses Zeitraums können sie eine Verlängerung ihres Aufenthalts um jeweils bis zu 2 Jahre beantragen. Das Visum ist für maximal 10 Jahre gültig. 

– Am 6. Juli hat das IRCC die regulären Einladungsrunden im Rahmen des Express Entry Programms für die Einwanderung wieder aufgenommen, nachdem es fast 1,5 Jahre pausiert hatte. Seitdem sinkt die erforderliche Punktzahl, um eine Einladung zur Beantragung einer dauerhaften Aufenthaltserlaubnis zu erhalten, mit jeder Ziehung. Am 2. Februar 2023 erhielten 3.300 Kandidaten, die sich in der Kategorie Federal Skilled Worker mit 489 Punkten oder mehr qualifizierten, eine Einladung.

– Seit dem 22. September ist die Online-Einreichung von Anträgen auf dauerhafte Aufenthaltserlaubnis für die meisten Programme obligatorisch. Ebenso wird es ab April 2023 für Arbeitgeber verpflichtend sein, das LMIA Online Portal zu nutzen, um Anträge auf eine Arbeitsmarktverträglichkeitsprüfung einzureichen. Das IRCC soll weitere Klarheit über die Anforderungen an “digitale” und “elektronische” Unterschriften schaffen. 

– Am 11. Oktober wurde das Parents and Grandparents Sponsorship Program wieder geöffnet, nachdem es seit 2020 für neue Anträge geschlossen war. Allerdings wurden nur Sponsoren, die 2020 ihr Interesse bekundet hatten, vom IRCC kontaktiert. Neue Anträge sind vorerst nicht möglich.

Seit über 25 Jahren setzt die kanadische Rechtsanwalts- und Notarkanzlei Jacob Associates die Immigration für deutsche Mandanten erfolgreich um und ist laufend mit aktuellen Entwicklungen der kanadischen Einwanderungsprogramme vertraut. Nicht nur Privatpersonen, sondern insbesondere mittelständische Unternehmen, die oftmals mit Hilfe der Kanzlei ein Start-Up in Kanada gründen, vertrauen auf die Erfahrung der Spezialisten und bringen ihr Fachpersonal mit der Hilfe von Jacob Associates von Deutschland nach Kanada. 

Mtre Anthony Fortin, Notar in Québec, ist bei Jacob Associates der Experte für Immigration. Herr Fortin arbeitet direkt mit den Behörden in allen Provinzen und erarbeitet mit Mandanten ihre individuellen Immigrationspläne in deutscher, englischer oder französischer Sprache.

www.jacoblaw.com 

Über Jacob Associates:

Seit über 25 Jahren setzt sich die Kanzlei Jacob Associates mit kanadischen Anwälten und Notaren für die Rechte deutscher Mandaten in Kanada ein. Der Tätigkeitsschwerpunkt der Kanzlei liegt im Handels- und Gesellschaftsrecht, kanadischem Wirtschaftsrecht, Immobilienrecht, Immigrationsrecht sowie Erbrecht. Kanzleigründerin Sylvia A. Jacob gilt als Pionierin bei komplexen grenzüberschreitenden Rechtsangelegenheiten zwischen Kanada und Deutschland.